Islerdächer

GFK Verbundplatten als Großlichtplatten von Heinz Isler

Heinz Isler (1926-2009) aus der Schweiz war ein seit 1954 entwerfender und anhand von Experimenten forschender Ingenieur. Seine erste Entwicklung einer glasfaserverstärkten Polyesterstruktur fand 1956 statt. Diese Oberlichterkuppeln mit einem Durchmesser von bis zu 7 m als doppelwandige Schalen realisierte er für seine 1955 entwickelten Stahlbetonschalen. Erste Versuche zur Realisation eines ebenen Tragwerkes aus GFK, die für ein im 4 m x 4 m Raster Werkstattdach des Architekturbüros Atelier 5 aus Bern, geplant war, führte er auf privater Ebene innerhalb seiner Entwicklungswerkstatt durch. Bereits 1959 hatte er die Möglichkeit eine Platte von 4,5 m x 9 m Abmessung für das Wochenendhaus Dorta in Zofingen, gleichfalls von Atelier 5, zu realisieren.

Die Ausschreibung einer Tankstellenüberdachung von Moser aus Thun, Schweiz forderte nun eine größere Dachfläche von 320 m². Heinz Isler entwickelte ein 14,50 m x 22 m und dabei 50 cm dickes GFK-Sandwich, welches trotzdem noch durchscheinend war. 1960 erfolgte die Herstellung vor Ort in einem Zelt, um weitestgehend unabhängig von äußeren Einflüssen ein qualitativ hochwertiges Projekt zu realisieren.

Er meldete dieses Design zum Patent an und konnte so weitere Projekte dieser Art realisieren.

Anhand eigener Recherchen im Archiv, konnten bis dato acht ausgeführte Projekte identifiziert werden. Allerdings sind hiervon lediglich die Lichtdächer des Rheinkraftwerkes Säckingen/CH, die Pausenhofüberdachung einer Realschule in Geislingen/D sowie das Oberlicht der Kirche Maria Regina in Fellbach/D umfänglich bekannt. Die Ausstellungshallen des Comptoir Suisse in Lausanne entdeckten wir im Zuge der Recherchen zu dem Rheinkraftwerk und ein weiteres Projekt ist eventuell eine Decke eines Bankschalterraums unbekannten Standortes.